Irgendwann stellt sich wohl jeder Familienforscher im Rahmen seiner Forschungen die Frage "Wo kommt der Namen meiner Familie her?" und "Was bedeutet dieser Name?" Diese Fragen sind Gegenstand der "Onomastik" := Wissenschaft der Namen (https://www.onomastik.com/). Die wohl bedeutentste Stelle in Deutschland, die sich mit dieser Aufgabe befasst, ist das Namenkundliche Zentrum der Universität Leipzig (https://www.namenberatung.eu/).
Um diese Frage für den Familiennamen "Bemberg" zu klären, habe ich im Mai 2012 ein entsprechendes Gutachten durch das Namenkundliche Zentrum der Universität Leipzig (Bemberg - Herkunft und Bedeutung des Familiennamens) beauftragt.
Aufgrund des Urheberschutzes der Universität Leipzig ist dieses Gutachten jedoch ausschließlich zum persönlichen Gebrauch und darf insbesondere nicht im Internet veröffentlicht werden. Aus diesem Grund kann an dieser Stelle nur eine kurze Zusammenfassung des Ergebnisses dieses Gutachtens des Namenskundlichen Zentrums der Universität Leipzig vom 15.05.2012 erfolgen. Bei weiteren Fragen bin ich jedoch gerne bereit, diese persönlich und privat zu beantworten (
Das Gutachten bestätigt, dass der Familienname Bemberg (Bemberghe, Bembergh, in einigen Eintragungen auch Bimberg) wie bereits durch Herrn Eberhard Pflaume, Halle/Saale 1980 in der "Genealogie Bemberg vom Bemberghof Bauernschaft Elfringhausen bei Hattingen/Ruhr" dargestellt wurde, als sogenannter "Wohnstättenname" im Prozess der mittelalterlichen Nachnamenentstehung etwa ab dem 12. Jahrhundert übernommen wurde (der Hof wird bereits 1332 als "mansus [Hofstätte] tho dem Bemberghe" erwähnt).
Mangels ältere Belege ist die (Be)Deutung der Bestimmungswörter des Namens Bemberg nur unter Vorbehalt möglich.
Während der Namenteil "berg" in seinen verschiedenen Sprach- bzw. Dialektvarianten (-berghe, -berch) zweifelsfrei auf das altsächsichen Wort "berg" bzw. der daraus im mittelniederdeutschen entstandenen Form "bergh" zurück zu führen ist, sind für die Bedeutung des Namensteils "Bem" zwei Möglichkeiten gegeben.
Am ehesten geht es auf einen Personennamen zurück, der (wie damals oft üblich) den Besitz der (Hof)Stätte anzeigt, und der sich durch die häufig anzutreffende Zusammenziehung des zweisilbigen Namens und Anpassung der Aussprache (Ben zu Bem) gebildet hat. Die Bedeutung könnte in Folge sein: "Berg(-hof) des Beb(b)o, Bedo, Beda, Bevo, Nenna oder Benno" (Varianten des germanischen Personennamen Ban(n)o).
Eine mögliche weitere Variante zur Entstehung des Namens ist die sprachliche Entwickling aus der Bezeichnung "Bénenberch". "Bénen" ist das mittelniederdeutsche Wort für Bienen, die Bedeutung wäre somit ursprünglich "Bienenberg" gewesen.
Nach Ansicht des Namenskundlichen Zentrums spielt die wörtliche Bedeutung des Namens für die Namensentwicklung jedoch keine Rolle (mehr), da diese bei Übername des Hofnamens als Familienname den Bewohnern nicht mehr bewusst war. Es handelt sich bei dem Namen "Bemberg" somit (zweifelsfrei) um einen Wohnstättennamen, der als Familiennamen übernommen wurde.